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Geschichte der Tracht
Der Vogl Sepp
Der 25. August 1883 - kein Tag wie jeder andere. Wenigstens nicht für
die Bayern. An diesem Tag gründete Dorfschulmeister "Joseph
Vogl" (kurz "Vogl Sepp") mit fünf weiteren
Stammtisch- Brüdern den ersten Trachtenverein.
Die
Idee
Vogl und Kumpanen beschlossen an jenem Tag, ein Stück bayerische
Lebensart nicht verkommen zu lassen. Der Untergang der Lederhose musste
gestoppt werden. Und das sofort!
Also liess sich der Vogl Sepp und seine Spezln eine fesche kurze Lederhose
schneidern. Und auch wenn man es nicht glauben möchte, aber dieser
Gang zum Säcklermeister war letzendlich der Grundstein der bayerischen
Tracht.
Empörte Reaktionen
Das mag man gar nicht glauben, wenn man die damaligen Reaktionen kennt.
Als die sechs Lederhosenfans beim nächsten Stammtisch in zünftiger
Tracht auftauchten, herrschte allerseits grosses Entsetzen.
Die kurze Lederhose war nämlich die Arbeitskleidung der Bauern und
der einfachen Arbeiter. Und so konnte sich so eine Art der Bekleidung
für die Stadtbürger doch sicher nicht schicken.
Die Folgen
Und es kam wie es kommen musste. Die Folge war, dass die Bauern beleidigt
waren, die Stadtleute empört und die Kirche das Tragen der Lederhose
verbat.
Siegeszug der Tracht
Dennoch setzte sich die Lederhose als Festtagskleidung immer weiter durch.
Die Lederhosen und vor allem auch die vielfältigen Dirndl-Kleider
wurden im Laufe der Jahre immer wieder unterschiedlich bestickt, neu verziert
und mit allerlei Schmuck schön herausgeputzt.
Arbeitstracht bis 1883
Vor
1883 war Tracht praktisch, schlicht und bot dem Träger Schutz vor
Hitze, Kälte, Nässe und Ungeziefer. Lederhosen wurden lang getragen
und im Bund mit derben Kälberstricken zusammengezurrt.
Die Hemden (Pfoad) boten genug Platz für die nötige Bewegungsfreiheit.
Grobe Stiefel gaben dem Fuss auch auf unwegsameren Gelände, in den
Bergen oder auf der Alm den nötigen Halt.
Die Kleidung war seinerzeit also ausschliesslich auf Funktion ausgerichtet.
Allein dies war bei der alltäglichen Arbeit wichtig. Ausserdem sollte
sie möglichst ein ganzes Leben lang halten.
Die heutige Tracht
In
Hunderten von Trachtenvereinen huldigen auch heute noch insgesamt über
300.000 Mitglieder der alten traditionellen Tracht.
Die Festtags- und Vereinstrachten haben nur noch wenig mit den ursprünglichen
Arbeitskleidungen der Bauern, Flösser, Senner und Waldarbeiter zu
tun.
Aber auch diese einfache Tracht ist nie verschwunden. Ein Spaziergang
übers Oktoberfest und Ihr entdeckt sie in verschiedenen Varianten
immer wieder.
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Quelle Bilder:
Gössl Salzburg, Wiesnteam, Wikipedia (gemeinfrei) |
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Wiesn Trachten - Geschichte
und Entstehung von Dirndl, Trachten und Lederhosen - Herkunft der
bayerischen Tracht
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